Glanzvoll, melancholisch, nachdenklich. fröhlich, anbetend und festlich waren die Kompositionen, die Chöre und Dirigenten für ihre Vorträge ausgesucht hatten. Selbstverständlich waren bei den Weihnachtsliedern „Oh, du fröhliche“ und „Stille Nacht“ auch die Zuhörer gefordert. Zusammen mit dem Männerchor dirigierte Thomas Wiedenhöfer schwungvoll einen über hundertstimmigen Chor im Kirchenschiff und auf den Emporen.
Der Frauenchor Candela und der Männerchor, beide geleitet von Thomas Wiedenhöfer, läuteten das Konzert mit Max Regers „Schlaf, mein Kindlein“ und dem melodiösen „Seht, das Wunder ist geschehen“ ein. Die Sängerinnen von Candela mit einer fein austarierten Balance der Stimmen, setzten auf Lieder zum Mitsummen und Wiedererkennen – von der eingängigen alpenländischen Volksweise „Der Engel des Herrn“ über „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ und „Ich steh an deiner Krippen hier“ aus Bachs Weihnachtsoratorium hin zu „Süßer die Glocken nie klingen“.
Mehr als 20 Grundschulkinder mit Chorleiterin Petra Vollmer-Brombacher an der Gitarre sangen sich mit „Dicke rote Kerzen“, „Kling Glöckchen“, „Engel haben Himmelslieder“, „Zumba, Zumba“ und der „Weihnachtsbäckerei“ in die Herzen des Publikums: Die Zuhörer hatten ebenso viel Spaß an Texten und Musik wie die Kinder, die ihre „Songs“ mit zum Text passenden Gesten untermalten.
Percussionist Martin Kutterer läutete den Auftritt des Kanderner Jazzchores ein – dieser bewegte sich, dirigiert von Gergana Schneider“, zu Klängen des liberianischen Folksongs „Africa Noel“ auf die Stufen vor dem Altar. Mit samtig warmen und glockenhellen Stimmen beeindruckte der Chor bei der Interpretation eines Kanons von Pachelbel. Rhythmisch lebendig erklang das spanische Weihnachtslied „Fum, Fum, Fum“. Andächtig wurde es in der Kirche mit Kedows „Otsche nasch“, dem russischen „Vater unser“, gefolgt von „Carol oft he Bells“. Ob aus der Klassik oder in der modernen Version von Mariah Carey oder Céline Dion: „Oh Holy Night“ , das letzte, sehr festliche Lied des Jazchores, profitierte vom Wiedererkennungseffekt: Etliche Musikfreunde in der Kirche summten leise den Refrain mit – begleitet wurden die Sängerinnen und Sänger von Pianist Sebastian Röser.
Ergriffen lauschte das Publikum dann dem Männerchor, der mit Klassikern des weihnachtlichen Choralgesangs verzauberte: „Oh Heiland, reiß die Himmel auf“, „Es ist ein Ros entsprungen“, „Maria durch den Dornwald ging“, Beethovens wundervolle, zeitlose „Hymne an die Nacht“, „Weihnachtsglocken“ oder „Es wird scho glei‘ dumpa“ – der Chor beeindruckte mit seinen ausgezeichneten Stimmen insbesondere in den piano und fortissimo Passagen der Kompositionen.
Alle Chöre sangen zum Schluss, begleitet von Gergana Schneider an der Orgel, stimmgewaltig „Herbei, oh ihr Gläubigen“. Als Solistin glänzte Gerlinde Schütz. Für das Konzert gab es so viel Beifall, dass sich Kurt Lacoste, der zu Beginn begrüßt hatte, bedankte.
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(Aus der Badische Zeitung, 18.12.2017. Text und Foto: Ounas-Kräusel) Alle drei Chöre des Männergesangvereins Kandern und der Grundschulchor Tannenkirch gaben am Samstag ein stimmungsvolles Adventskonzert in der evangelischen Kirche Kandern. Sängerinnen und Sänger aller Generationen wirkten mit. So groß wie ihre Altersspanne war auch die Vielfalt der dargebotenen Lieder.
Der Männerchor und der Frauenchor „Candela“ eröffneten das Konzert unter der Leitung von Thomas Wiedenhofer mit Liedern von Max Reger. Mit kräftigen, strahlenden Stimmen stimmten sie „Seht, das Wunder“ und „Schlaf, mein Kindlein“ an und besangen Christi Geburt in der Heiligen Nacht. Nachdem der Vorsitzende Kurt Lacoste die zahlreichen Zuhörer begrüßt hatte, setzte „Candela“ das Konzert fort. In einem schönen mehrstimmigen Satz sangen die Frauen die alpenländische Volksweise „Engel des Herrn“. Sie spannten den Bogen von Bachs innigem Lied „Ich steh an deiner Krippen hier“ bis zum modernen „Es ist für uns eine Zeit angekommen“. Mit fröhlichem Schwung sangen sie dieses Lied, das eigentlich den Winter besingt.
„L’a tu vu? – Hast Du ihn gesehen?“ Mit diesem fröhlichen französischen Weihnachtslied begrüßte der Grundschulchor Tannenkirch die Zuhörer. Lebhaft, selbstbewusst und mit bestens sitzenden Texten sangen die Kinder moderne und ältere Weihnachtslieder wie „Kling, Glöckchen“. Schulrektorin Petra Brombacher-Vollmer begleitete sie auf der Gitarre. Begeisterten Applaus bekamen die Kinder für das alemannische Weihnachtslied vom „Heilige Obe“ aus der Feder von Frank Dietsche. Es war unverkennbar: Die Kinder hatten für ihren Auftritt kräftig geübt. Das galt auch für alle anderen Chöre, die ihr Programm bis auf winzige Schwächen überzeugend und sicher vortrugen. Die Mühe hatte sich gelohnt: Die Zuhörer in der voll besetzten Kirche applaudierten immer wieder kräftig.
Unter Bongorhythmen und Klavierakkorden marschierte der Jazzchor ein und begrüßte das Publikum mit dem swingenden „Africa Noel“ aus Liberia. Unter der Leitung von Gergana Schneider sang der Jazzchor Weihnachtslieder aus aller Welt – vor allem lebhafte, fröhliche Stücke etwa aus Spanien oder der Ukraine. Besonders schön war der „Kanon Ostinato“, der an ein Werk des deutschen Komponisten Pachelbel angelehnt war. Die Männer- und Frauenstimmen entfalteten schöne, klare Harmonien. Der Männerchor sang schließlich wohltönend und mit innerer Anteilnahme Klassiker unter den Weihnachtsliedern. Mit festlicher Freude stimmten die Männer das Lied „Oh, Heiland reiß die Himmel auf“ an, behutsam und innig „Es ist ein Ros’ entsprungen“. Die überwiegend älteren Sänger trugen diese Lieder mit spürbarer Freude vor.
Anfangs etwas zögerlich kam das Publikum Thomas Wiedenhofers Aufforderung nach, bei zwei Weihnachtsliedern mitzusingen, bevor alle drei Chöre das fulminante Schlusslied „Herbei oh ihr Gläubigen“ anstimmten. Sicher 80 Stimmen füllten die Kirche, Gergana Schneider begleitete auf der Orgel und Chorsängerin Gerlinde Schütz setzte mit ihrem Sopran Glanzpunkte. Nach stürmischem Applaus erklang das Lied nochmals als Zugabe.